Was ist ein Trigger?
Wenn man „getriggert“ wird, kann das starke Emotionen in einem wachrufen. Dadurch können auch alte Erinnerungen reaktiviert werden.
Das kann körperlich richtig wehtun. Jeder hat das auf die eine oder andere Art schon einmal erlebt.
Doch nicht nur Worte, sondern auch Gesten und subtile Informationen können einen triggern bzw. verletzen. Ebenso können die eigenen Gedanken und Emotionen eine Negativspirale auslösen, die auf noch unverarbeitete Themen treffen.
Was passiert da genau?
Unser Gehirn ist nicht nur mit einem limbischen System ausgestattet, das es uns ermöglicht die eigenen Emotionen zu fühlen, sondern auch die der anderen. Durch die sogenannten Spiegelneuronen können wir die Gefühle und Stimmungen anderer Menschen erkennen, deuten und mitfühlen. Je nach neurologischer Veranlagung findet das in unterschiedlicher Intensität statt. Hochsensitive sind auf diesem Spektrum im oberen Feld anzusiedeln.
Besonders negative Gefühle, die keiner gerne erleben möchte, werden oft überspielt, ausgeblendet oder auf einen anderen „projiziert“. Geht derjenige dann mit dem Thema in Resonanz, wird er das als verletzend erleben. Hier ein Beispiel: Bei der Arbeit bekommt man von einem Kollegen gesagt, dass man doch nicht „so emotional oder sensibel“ sein solle. Das kratzt am Ego, wenn man in dieser Hinsicht von anderen negativ gespiegelt wurde. Hat man damit kein Thema, lässt einen so eine Aussage kalt. Stellt sich später heraus, dass genau dieser Kollege immer wieder emotional und sensibel reagiert, ist klar, dass hier eine Projektion seiner eigenen unbewussten und unverdauten Themen stattgefunden hat.
Auch wenn es verletzt, ist es wichtig zu lernen, sich nicht jeden Schuh anzuziehen bzw. alles persönlich zu nehmen. Denn oftmals hat das gar nichts mit einem selbst zu tun.
Wenn jemand allerdings immer wieder gezielt verletzt – besonders tückisch ist die subtile Form – ist Vorsicht geboten (den Unterschied spürt man mit etwas Übung). Hier nutzt derjenige verletzende Worte, Gesten oder Verhaltensweisen als Abwehr- bzw. Kontrollmechanismus, um sich selbst vor erneuten Verletzungen zu schützen und sein Gegenüber in Schach zu halten. Doch auch das ist demjenigen nicht immer zu 100% bewusst, bis er sich mit seiner eigenen Thematik auseinandersetzt.
Hinweis: Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens bestimmte Abwehrmechanismen und Überlebensstrategien entwickelt, um sich selbst zu schützen und in der Welt zurechtzukommen. Macht man sich diese alten, manchmal auch ungesunden Muster bewusst und arbeitet die Themen darunter auf, werden sie nicht mehr zu Tage treten. Das merkt man nicht nur in einer veränderten Verhaltensweise, sondern auch in der Einstellung. Oder es kann sich so äußern, dass man mit sich selbst ehrlicher ist oder belastende Erfahrungen nicht mehr bagatellisiert oder rationalisiert.
Was kannst du tun, wenn du getriggert wirst?
Je nachdem, wie stark man getriggert wird – das kann von leicht angekratzt bis hin zu völlig paralysiert reichen – kann man verschiedene Dinge tun, um sich wieder zu sammeln.
Hier einige bewährte Vorgehensweisen:
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Verlasse die Situation und gehe an einen ruhigen Ort. Atme einige Male tief durch die Nase ein und den Mund wieder aus, wenn es geht bis in den Bauch, bis der Stresspegel merklich gesunken ist. Wenn man gestresst ist, wird die Atmung automatisch flacher, da der Fight-, Flight- oder Freeze-Modus einsetzt. Das ist ein natürlicher Mechanismus, um das eigene System zu schützen.
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Lenke deine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf die Gegenwart. Rede dir gut zu und denke an einen stärkenden Gedanken, den du auch wirklich glauben kannst – z.B. „Ich bin gut so wie ich bin, auch wenn ich mich gerade unwohl und gestresst fühle“. Die Kraft der positiven Suggestion ist nicht zu unterschätzen. Hier kann auch EFT helfen – eine Klopfakupressur, die mit stärkenden Worten zusammen eingesetzt wird, um Stress zu mindern und die Ladung negativer Emotionen abzuschwächen.
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Ist der empfundene Stress extrem stark und man fühlt sich wortwörtlich aus der Bahn geworfen (dissoziieren), kann es helfen, sich zu erden, indem man kräftig mit beiden Füßen auf den Boden stampft. Ebenfalls hilfreich ist es, eine Hand auf das Zwerchfell unterhalb des Rippenbogens und die andere Hand unter den Hals auf die Schlüsselbeinknochen/obere Brust zu legen und wie oben erwähnt zu atmen. Ebenso hilft es sich hüftbreit auf den Boden zu stellen und die Verbundenheit mit der Erde zu spüren, so kann man sich wieder in die Gegenwart holen (Erdung). In Momenten von extremem Stress ist ein Teil des Bewusstseins nicht mehr im Körper verankert, d.h. man steht buchstäblich neben sich. Dieser dissoziative Zustand ist ebenfalls ein Schutzmechanismus des Körpers, um sich vor Überlastung und erneuter Verletzung zu schützen – also erst mal ganz natürlich. (Hint: Mit viel Übung kann man das Dissoziieren und Integrieren – mit seinem Bewusstsein aus und wieder in den Körper zu gehen – bewusst beeinflussen). Bleibt die Dissoziation bestehen, indem die Selbstwahrnehmung und/oder Wahrnehmung der Umgebung verfremdet ist, ist zu empfehlen, sich eine professionelle Begleitung seines Vertrauens zu suchen, um die darunter liegende Verletzung heilen zu können. Ist das ursächliche Thema aus Gehirn, Körper und Energiefeld gelöst, kann man diesbezüglich auch nicht mehr getriggert werden.
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