Wenn man „getriggert“ wird, d.h. jemand einen wunden Punkt in einem berührt, ist das kein besonders angenehmes Gefühl. Jeder hat das auf die eine oder andere Art schon einmal erlebt.
Auch wenn es verletzt, ist nicht alles persönlich gemeint. Oft ist es Unachtsamkeit oder die Projektion eigener unbewusster Anteile auf die andere Person.
In anderen Fällen hingegen wird ganz gezielt und bewusst eine Grenze überschritten.
Je nachdem wie stark man getriggert wird – das kann von leicht angekratzt bis hin zu völlig paralysiert reichen – kann man verschiedene Dinge tun, um sich wieder zu sammeln. Hier einige bewährte Vorgehensweisen:
Verlasse die Situation und gehe an einen ruhigen Ort. Atme einige Male tief und bewusst in den Bauch, bis der Stresspegel merklich sinkt. Wenn man gestresst ist, wird die Atmung automatisch flacher, da der Fight-, Flight- oder Freeze-Modus einsetzt. Das ist ein natürlich ablaufender Verteidigungs- bzw. Schutzmechanismus von Gehirn und Körper .
Lenke deine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf die Gegenwart und fokussiere dich auf ein reales oder imaginäres Objekt, dass du mit etwas Positivem verbindest. Atme wie oben erwähnt.
Rede dir gut zu und denke an einen positiven oder stärkenden Gedanken, den du auch wirklich glauben kannst (z.B. „Ich bin gut so wie ich bin, auch wenn ich mich gerade unwohl fühle“). Die Kraft der positiven Suggestion ist nicht zu unterschätzen!
Wenn der empfundene Stress extrem stark ist und man sich völlig aus der Bahn geworfen fühlt, kann es helfen, sich in den Arm zu kneifen und/oder mit den Füßen auf den Boden zu stampfen. So kann man sich wieder zentrieren und in die Gegenwart holen. In solchen Momenten ist ein Teil des Bewusstseins nicht mehr im Körper verankert, d.h. man steht buchstäblich neben sich. Dieser dissoziative Zustand ist ebenfalls ein Schutzmechanismus des Körpers, um sich vor Überlastung und erneuten Verletzungen zu wappnen und daher zuerst einmal ganz natürlich. Ist die Selbstwahrnehmung oder die Wahrnehmung der Umgebung jedoch so stark verfremdet, dass man sich nicht wieder dauerhaft stabilisieren kann, ist zu empfehlen, sich einen professionellen Begleiter seines Vertrauens zu suchen, um sich das Thema dahinter anzuschauen. Wenn die Ursache erkannt und das Thema losgelassen wurde, kann man auch nicht mehr getriggert werden.